Lehrermangel in Sachsen abschaffen/ Bildungssystem in Sachsen optimieren

Lehrermangel in Sachsen abschaffen/ Bildungssystem in Sachsen optimieren

Startdatum
21. Dezember 2017
Petition an
Christian Piwarz und
Petition geschlossen.
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Warum ist diese Petition wichtig?

Gestartet von Anne Weinert

Forderungen: Besserung der Vehältnisse an sächsischen Schulen/ im sächsischen Bildungssystem durch Umsetzung der Grundlehrerversorgung und Mehrarbeitsentlohnung - sowie das Weiterverfolgen der Ansätze von Frank Haubitz und Einführung des Lehrer*innenbildungsgesetz'


Dieser Offene Brief des Fachschaftsrats Allgemeinbildende Schulen der TU Dresden ist mit Unterstützung von Anne Weinert entstanden.

Dresden, 20.12.2017

Offener Brief des Fachschaftsrats Allgemeinbildende Schulen der Technischen Universität Dresden an Ministerpräsident Michael Kretschmer und Staatsminister für Kultus Christian Piwarz

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Kretschmer,

Sehr geehrter Herr Staatsminister für Kultus Piwarz,

wenige Wochen nachdem Frank Haubitz sein Amt als Kultusminister antrat, wurde er auch schon wieder abgelöst. Dieser erneute Wechsel ist ein weiteres Symptom der seit Jahren anhaltenden Instabilität in der sächsischen Bildungspolitik und für uns nicht länger tragbar.

In der Vergangenheit wurden notwendige Reformen in der Bildungspolitik nicht vorgenommen. Der Freistaat Sachsen muss aufwachen und sich endlich den aktuellen Herausforderungen stellen, sonst wird Sachsen für angehende Lehramtsstudierende und Lehrer*innen immer unattraktiver. Weder die Kultusministerin a.D. Brunhild Kurth, noch die regierenden Parteien waren in der Lage, diese prekäre Situation unter Kontrolle zu bringen. Es fehlen hunderte Lehrkräfte in ganz Sachsen. Die Zahl der Ausfallstunden steigt drastisch. Das Schulsystem steht kurz vor dem Zusammenbruch.

Mit Frank Haubitz zog ein Mann ins Kultusministerium, der die Schwachstellen ganz genau kennt. Er kam direkt von der Schule und hat die Probleme aus verschiedensten Perspektiven – als Lehrer, Schulleiter, Vater und als Vorsitzender eines Lehrer*innenverbands – hautnah miterlebt. Sein Ziel war es, die Situation so gut es geht und vor allem so schnell wie möglich unter Kontrolle zu bringen.

Herr Haubitz entwickelte den „Plan E“, um diese Missstände zu beheben. Jedoch konnte dieser in den letzten 2 Monaten des Jahres 2017 gegen den Widerstand anderer Regierungsmitglieder nicht ansatzweise umgesetzt werden. Sein energisches Engagement und die Bereitschaft, sich dem öffentlichen Diskurs zu stellen und gemeinsam mit allen Akteur*innen der Bildungspolitik an Lösungen zu arbeiten, beeindruckte uns. Wir Lehramtsstudierenden haben ihn als gesprächsbereit wahrgenommen und fordern, dass diese Gesprächsbereitschaft von Seiten des Kultusministeriums auch unter neuer Führung erhalten bleibt.

Bildung ist einer der wichtigsten Grundpfeiler unserer Gesellschaft. Heutige Schüler*innen sollen unsere zukünftigen Fachkräfte sein – ein nahezu unerreichbares Ziel vor dem Hintergrund der aktuellen Lage. Deswegen muss dieses Thema in den kommenden Jahren an erster Stelle stehen und auch in zukünftigen Regierungen oberste Priorität haben, denn in den Schulen von heute wird unsere Gesellschaft von morgen geprägt.

Die Zeiten, in denen Slogans wie “Lehrer[*innen] werden in Sachsen – aus Überzeugung” ausreichten, um Lehramtsstudierende in Sachsen zu halten, sind vorbei. Es braucht extrinsische Anreize, damit “die Lehrer[*innen] motivierter bei der Arbeit” sein können, wie es sich der neue Staatsminister für Kultus wünscht.

Wir sind die Lehrkräfte der kommenden Jahrzehnte in Sachsen und fordern daher entschlossene und nachhaltige Reformen.

Dazu zählt die gleiche Bezahlung für alle Lehrer*innen. Ideen von Frank Haubitz, wie die Grundlehrer*innenversorgung und die Vergütung von Mehrarbeit, müssen weiter verfolgt und umgesetzt werden.

In der Lehramtsausbildung gibt es viele Baustellen. Ein Lehrer*innenbildungsgesetz ist notwendig, um der Willkür, mit der in den letzten Jahren in diesem Bereich gehandelt wurde, ein Ende zu setzen. Wir fordern eine demokratisch legitimierte Grundlage für die Lehrer*innenausbildung welche noch dieses Jahr auf den Weg gebracht wird.

Der neue Kultusminister darf den begonnenen Reformprozess nicht ausbremsen, sondern sollte ihn mit Anfangsenthusiasmus beschleunigen. Die Maßnahmen sind kostenintensiv, aber mehr als notwendig. Die sächsische Staatsregierung hielt es in der Vergangenheit nicht für notwendig, das nötige Geld in diesen Bereich zu investieren. Die Folgen sehen und spüren wir heute und sie schädigen die sächsische Gesellschaft nachhaltig.

Wir benötigen die Zusammenarbeit von Studierenden, Lehrer*innen, Eltern, Schüler*innen, Gewerkschaften, Verbänden, Politik und Wirtschaft. Der Aufbau eines erfolgreichen Bildungssystems kann nur mit gemeinsamen Anstrengungen gelingen. Wir stehen Ihnen jederzeit zur Verfügung, um nachhaltige Lösungen zu finden und die benannten dringenden Maßnahmen auf den Weg zu bringen.

Mit freundlichen Grüßen

Henriette Mehn                                                        Henrik Romeis
Sprecherin                                                                 Sprecher
Fachschaftsrat Allgemeinbildende Schulen       Fachschaftsrat Allgemeinbildende Schulen

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