Schieben Sie den Iraner Mohamad Reza Barzegar nicht nach Italien ab, sondern gewähren Sie ihm baldmöglichst Asyl in unserem Land!

Schieben Sie den Iraner Mohamad Reza Barzegar nicht nach Italien ab, sondern gewähren Sie ihm baldmöglichst Asyl in unserem Land!

Startdatum
27. Oktober 2014
Petition an
Frau Kersten Steinke (Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende des Petitionsausschusses des Deutschen Bundestages) und an 1 mehr
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Warum ist diese Petition wichtig?

Gestartet von Jeannette Graßl

Wir bitten um Ihre Unterstützung für Mohamad Reza Barzegar, dem - nachdem er schon fast ein Jahr in Deutschland auf die Bearbeitung seines Asylantrages hofft - nun die Abschiebung nach Italien droht. Italien ist zwar ein EU-Staat, dennoch werden Flüchtlinge dort häufig obdachlos, da es nicht genügend Unterkünfte gibt. Außerdem haben sie weder auf Sozialleistungen noch auf medizinische Versorgung Anspruch.

Der Iraner Mohamad, der sich in seinem Land für Menschenrechte eingesetzt hatte und dabei in Konflikt mit der Staatsgewalt kam, weshalb ihm nun Haft, Folter und wahrscheinlich sogar die Todesstrafe droht, erreichte Deutschland nach einer langen Flucht am 12. Dez. 2013. Er verbrachte die ersten Wochen im Erstaufnahmelager in Zirndorf und kam am 08. Jan. 2014 in das Asylheim in unserem Heimatort Lam.

Nun soll der 21-jährige nach dem Dubliner Abkommen nach Italien abgeschoben werden, obwohl er nie in Italien war. Der Hintergrund ist folgender:

Vor seiner Flucht nach Europa hatte Mohamad noch im Iran an der Italienischen Botschaft einen Visumsantrag gestellt, der aber abgelehnt wurde. Bei dieser Gelegenheit wurden von ihm Fingerabdrücke genommen und er bekam einen Stempel in seinen Pass. Stempel und Fingerabdrücke geben den deutschen Behörden Grund zu der Annahme, er sei über Italien eingereist. Eine Anfrage von seiten Deutschlands an Italien, ob sich Mohamad dort aufgehalten habe, wurde von Italien innnerhalb der vorgeschriebenen Frist weder bestätigt noch dementiert. Somit hat Deutschland nun das Recht, den jungen Mann nach Italien abzuschieben.

Mohamad ist sehr großen psychischen Belastungen ausgesetzt:
Sein Vater wurde, nachdem Mohamad von Zuhause geflohen war, festgenommen und sitzt nun seitdem im Gefängnis. Man nennt dies wohl Sippenhaft.
Die Mutter ist herzkrank und Mohamad ist sehr besorgt um ihren Zustand. Von der drohenden Abschiebung hat er ihr aus diesem Grund noch nichts erzählt.
Der junge Iraner selbst leidet an Epilepsie. Große Aufregungen lösen Anfälle aus.
Dazu kommt nun noch die Angst vor der Abschiebung nach Italien. Außerdem bangt er ja weiterhin, ob er Asyl erhalten wird und lebt somit in der ständigen Sorge, irgendwann vielleicht doch der Polizeigewalt im Iran ausgeliefert zu sein.

Wir finden es unmenschlich, einen Asylbewerber abzuschieben, nachdem er hier in Deutschland Freunde gefunden und sich integriert hat. Und nachdem er schon fast ein Jahr des bangen Wartens auf Asyl hinter sich hat.

Seinen Willen zur Integration bewies Mohamad von Anfang an und immer noch:

Äußerst eifrig besucht er stets mehrmals wöchentlich den von freiwilligen Helfern angebotenen Deutschunterricht.

Seit Anfang Februar 2014 wirkt er in unserem Gospelchor mit und gestaltet mit uns zusammen christliche Gottesdienste – obwohl er Moslem ist.

Wenn wir als Familie oder zusammen mit Chormitgliedern oder Freunden Ausflüge machen, kommt Mohamad immer gerne mit. Er interessiert sich für unsere Kultur und Umgebung.

Wir erleben ihn stets zuverlässig, freundlich und sehr hilfsbereit.

Ist es in Ordnung, diesem jungen Asylbewerber zuzumuten, nun in Italien gänzlich von vorne anfangen zu müssen?

Hinzu kommt, dass Mohamad dort aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Lage und hohen Jugendarbeitslosigkeit keine Perspektive haben wird, auch wenn er Asyl erhielte. Und wie bereits oben genannt, bietet Italien Flüchtlingen keinerlei soziale noch medizinische Absicherung, was für den epilepsiekranken jungen Mann äußerst problematisch wäre.

Aus diesem Grunde fordern wir von den Entscheidungsträgern der Bundesrepublik Deutschland, das sogenannte "Selbsteintrittsrecht der Bundesrepublik" zu nutzen, um dem jungen Mann zu einem Asylverfahren in Deutschland zu verhelfen. Wir bitten darum, Mohamad Reza Barzegar nicht nach Italien abzuschieben, sondern ihm baldmöglichst dauerhaften Schutz in Deutschland zu gewähren.

Bitte unterschreiben Sie diese Petition, um die zuständigen Stellen davon zu überzeugen, dass diese Abschiebung keinem humanen Umgang mit Flüchtlingen entspräche.

 

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Entscheidungsträger*innen

  • Frau Kersten SteinkeBundestagsabgeordnete und Vorsitzende des Petitionsausschusses des Deutschen Bundestages
  • MitgliederPetitionsausschuss des Deutschen Bundestages